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Schweinfurter Umweltschützer beim Weltklima - Gipfel in Paris

Während bei der Welt-Klima-Konferenz in Paris die VertreterInnen von 196 Staaten
an den Bedingungen und Inhalten für ein globales Klimaschutz-Abkommen arbeiteten,
trafen sich Menschen zu zahlreichen international besetzten Aktionen- um die
Forderung nach einer globalen Energiewende zu stellen- um durch ihren Protest deutlich
zu machen, dass dafür der Ausstieg aus der Atom-Energie und den fossilen  Energieträgern
( Kohle, Öl, Gas ) notwendig ist- um Klima-Gerechtigkeit zu fordern 

Auch Schweinfurter Umweltschützer waren vertreten - Babs Günther ("Schweinfurter
Aktionsbündnis gegen Atomkraft" / Sprecherin) und Edo Günther (BN-Kreisgruppen-
Vorsitzender SW und Sprecher des BUND - AK "Atom-Energie und Strahlenschutz")
haben in Paris an zivilgesellschaftlichen Protestaktionen teilgenommen: 

Am Freitag, 11.12.15 fand im "Palais de Congrès" eine Alternativ-Veranstaltung unter
dem Titel "People - Power - NOW" statt,; mit workshops, Vorträgen, Diskussionen,
Information, interaktiven Gestaltungsmöglichkeiten und Bühnenprogramm.

Am Samstag, 12.12.15 fügten sich vormittags die Fotoaktionen von vielen, vielen
Kleingruppen im Zentrum von Paris zum Slogan "Climate. Justice. Now.";nachmittags
bildeten Demonstranten auf einer riesigen Grünfläche unterhalb des Eifelturms bei
einem DIE-IN den Demo-Titel " + 3°C ", umringt von einer Menschenkette in doppelter,
meist dreifacher Stärke - mit anschliessender Kundgebung. Die geplanten Gross-Demos
waren wegen der Terror-Angriffe von Paris abgesagt - dennoch gab es eine international
besetzte Gruppe von Menschen, die bei verschiedenen Aktionen für ein Ende der
Erderwärmung und des Klimawandels und für Klima-Gerechtigkeit demonstrierten!

Babs und Edo Günther sind beeindruckt von den kreativen und aussagekräftigen Formen
des Protestes und der guten Vorbereitung und Organisation durch Mitglieder von "Friends
of the Earth International", "Friends of the Earth Europe" unmd anderer NGO-Organisationen. 

Ergebnis / Einschätzung: Die RegierungsvertreterInnen haben sich tatsächlich auf ein
Klimaschutz-Abkommen geeinigt: das ist als historisches Ereignis positiv zu bewerten!
Die internationale Bewegung, die sich für mehr, schnelleren und gerechteren Klimaschutz
einsetzt, hat Stärke bewiesen!In den Vertrag wurde aufgenommen, dass die globale
Temperaturerhöhung möglichst auf 1,5°C und unter 2°C begrenzt werden soll; der Ausstoss
klimaschädlicher Gase soll bis zum Ende des Jahrhunderts beendet sein.

Die angestrebten Fortschritte beim globalen Klimaschutz sollen alle 5 Jahre untersucht und
überprüft werden. Doch die Umsetzung der nationalen Klimaschutz-Pläne wird weder
vorgeschrieben noch überprüft - d.h. die Verbesserung bleibt den Nationen freigestellt. 
Die Industrie-Nationen, die zu den Hauptverursachern des Kimawandels zählen, sollen
Kosten für Energiewenden in ärmeren Ländern und Anpassung an Folgen des Klimawandels
übernehmen; andere Länder sind zu freiwilliger finanzieller Unterstützung eingeladen.

Es fehlt die konkrete Ausgestaltung:- wieviel Geld soll insgesamt zur Verfügung gestellt werden?
Nach welchem Schlüssel soll es aufgeteilt werden? Auch dabei setzt man auf die Selbstverpflichtung
der Staaten. Positiv ist, dass es Anerkennung und eine Anlaufstelle für Klimaschäden geben soll
sowie Unterstützung für betroffene Länder.
Diese können jedoch keine Schadensersatzforderungen geltend machen. Die Formulierung der
"gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und Möglichkeiten, im Lichte
unterschiedlicher nationaler Bedingungen" bedeutet, dass die reicheren Länder mehr zum
Klimaschutz und zur Klimafinanzierung beitragen müssen als die ärmeren. Das große Problem
des Abkommens besteht im Mangel an verpflichtenden Zusagen!

Für die internationale Bevölkerung (ob organisiert oder nicht organisiert), ergibt sich die Notwendigkeit,
die Proteste für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit entschieden weiterzuführen!